Gewalt in der Schule
Welche Formen von Gewalt gibt es?
Gewalt unter Schülerinnen und Schülern kann sich in unterschiedlichen Erscheinungsformen zeigen:
- Körperkontakte (beispielsweise schlagen, treten, kneifen, boxen, schubsen)
- Worte (beispielsweise hänseln, beleidigen, bedrohen, erpressen)
- (anonyme) Anrufe, Nachrichten in Chats, Posts und Kommentare auf Social Media
- Handlungen ohne Worte (beispielsweise nicht teilnehmen lassen, nicht beachten, übergehen, „schneiden“, ausschließen, ausgrenzen, mit abwertenden Gesten herabsetzen),
- Beschädigungen von Sachen (beispielsweise Beschädigen und Zerstören von Schulmaterial, Kleidungsstücken, Eigentum)
Ein häufiges Phänomen, das verschiedene Formen der Gewalt unter Kindern und Jugendlichen in der Schule umfasst, ist das sogenannte Mobbing. Zu den typischen Merkmalen des Mobbing gehört, dass die Opfer wiederholt und regelmäßig über einen längeren Zeitraum Angriffen ausgesetzt sind. Der Konflikt ist verfestigt und die Betroffenen trauen sich meist nicht, Hilfe zu holen.
Konsequent hinsehen und handeln
Gewalt muss mit Vorbeugen (Prävention) und frühzeitigem Eingreifen (Intervention) begegnet werden.
Als Eltern sollten Sie Ihren Kindern signalisieren, dass sie sich Ihnen immer anvertrauen können, wenn sie verbale oder körperliche Gewalt gesehen oder erlebt haben.
Von unangenehmen Geschehnissen zu erzählen, ist kein Petzen und kein Verrat. Wer bei Gewalthandlungen wegsieht, macht sich mitschuldig an der Aufrechterhaltung von Gewalt. Auch ohne es zu wollen, trägt er dazu bei, Gewalt gegen andere oder gegen Sachen zu legitimieren. Gewalt tolerieren, heißt Gewalt fördern. Bei allen gewaltförmigen Verhaltensweisen muss die Devise daher lauten: Reagieren, nicht ignorieren!
Als Eltern sollten Sie klar Stellung beziehen, wenn Ihnen Ihr Kind beispielsweise erzählt, dass es selbst oder ein Mitschüler beleidigt oder körperlich angegriffen wurde. Kinder und Jugendliche sollten immer wieder darin bestärkt werden, dass Gewalt nicht toleriert wird.
Ermutigen Sie Ihre Söhne und Töchter, sie selbst zu sein, ohne die Grenzen anderer zu überschreiten.
Wenn es zu Schädigungen gekommen ist, so ist den Opfern umgehend zu helfen, und es muss mit den Tätern ein Weg zur Wiedergutmachung beziehungsweise zum Ausgleich (Täter-Opfer-Ausgleich) gefunden werden.
Hilfs- und Beratungsangebote
Allgemeingültige Richtlinien und Maßnahmen für Eltern, deren Kind Gewalthandlungen ausgesetzt ist, gibt es nicht, weil jeder Fall individuell ist. Genaue Analysen und professionelle Unterstützung sind nötig und vor allem möglich.
- Als Eltern können Sie sich Rat, Hilfe und Unterstützung bei den Schulpsychologischen und Inklusionspädagogischen Beratungs- und Unterstützungszentren (SIBUZ) mit auf Gewalt und Krisen spezialisierten Schulpsychologinnen oder Schulpsychologen holen.
- Hilfe bei Notfällen, Gewalt und Krisen finden Sie auch auf den Seiten der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.
- Mit Fragen und Sorgen können Sie sich an das Elterntelefon von Nummer gegen Kummer e.V. wenden.