Im vergangenen Jahr ereigneten sich an Berlins Schulen rund 44.270 Unfälle.
Pro Schultag waren das 227 – drei Unfälle pro Tag weniger als im Jahr 2014. Da hatten die Berliner Schulen insgesamt noch rund 44.890 Schulunfälle gemeldet.
Um besser vergleichen zu können, berechnet die Unfallkasse die Anzahl der Unfälle bezogen auf tausend Schüler - die sogenannte Tausend-Schüler-Quote (TSQ).
Berlinweit sank die TSQ im vergangenen Jahr auf 132 (2014: 136).
Unfälle nach Schulformen
Grundschulen
Die Zahl der Schüler an den Grundschulen stieg um rund 4.670 auf rund 149.750. Dieses spiegelt sich auch in den Unfallzahlen wider. Die absolute Zahl der Unfälle stieg auf rund 22.500 um rund 160 leicht an.
Doch im Vergleich der Tausend-Schüler-Quote zeigt sich eine abnehmende Unfalltendenz: Hochgerechnet liegt die Quote hier bei 150. Im Jahr 2014 waren es noch 154 Unfälle pro tausend Schüler.
Unfallschwerpunkt mit rund 40,4 Prozent der gemeldeten Unfälle ist die Pause. Das ist leicht nachvollziehbar: Die Kinder spielen und bewegen sich, da kann es schnell mal zu kleinen Blessuren kommen. Zum Glück sind die meisten Unfälle harmlose Kratzer oder Schürfungen. Der nächstgrößere Unfallschwerpunkt ist der Sportunterricht. Hier gingen die Unfallzahlen weiter auf rund 23 Prozent zurück.
Integrierte Sekundarschulen (ISS)
Ebenfalls erfreulich ist die Entwicklung an den integrierten Sekundarschulen: Die Unfallzahlen pro tausend Schüler sind weiter gesunken. Hier ereigneten sich im vergangenen Jahr 102 Unfälle pro tausend Schüler. (2014: 110). Fast die Hälfte der gemeldeten Unfälle passiert im Sportunterricht.
Gymnasien
Je älter die Schülerinnen und Schüler werden, desto weniger Unfälle haben sie. Das erklärt auch, weshalb die Gymnasien mit ihrer Oberstufe traditionell so wenig Unfälle melden. Pro tausend Schüler waren es im vergangenen Jahr 89 Unfälle. Die absolute Zahl der gemeldeten Unfälle an Gymnasien ist auf rund 6.120 gesunken.
Privatschulen
Auch die Privatschulen meldeten einen leichten Rückgang der Unfallzahlen. Von tausend Schülerinnen und Schülern hatten im vergangenen Jahr 119 einen Unfall (Vorjahr 120). Der Unfallkasse wurden insgesamt rund 4.060 Unfälle gemeldet.
Die Beliebtheit der Privatschulen hält an: Die Zahl der Schülerinnen und Schüler an Privatschulen stieg im vergangenen Jahr um rund 1.080 auf rund 34.000.
Schulen mit sonderpädagogischen Förderschwerpunkten
2015 hatten von tausend Schülerinnen und Schülern in Schulen mit sonderpädagogischen Förderschwerpunkten 163 einen Unfall – das sind 20 weniger als 2014. Insgesamt wurden hier rund 1.270 Unfälle gemeldet
Das Unfallgeschehen ist generell mit dem an Grundschulen vergleichbar.
Unfälle pro 1.000 Schüler im Vergleich der Bezirke
2014 | 2015 | |
Marzahn-Hellersdorf | 162 | 162 |
Lichtenberg | 146 | 148 |
Tempelhof-Schöneberg | 136 | 146 |
Mitte | 138 | 138 |
Treptow-Köpenick | 141 | 135 |
Friedrichshain-Kreuzberg | 137 | 135 |
Pankow | 143 | 134 |
Neukölln | 139 | 132 |
Reinickendorf | 129 | 124 |
Charlottenburg-Wilmersdorf | 128 | 120 |
Steglitz-Zehlendorf | 125 | 117 |
Spandau | 121 | 117 |
Hintergrund:
Schüler-Unfallversicherung in Berlin
Kita-Kinder, Schüler und Studierende sind über die gesetzliche Schüler-Unfallversicherung abgesichert. Trägerin in der Hauptstadt ist die Unfallkasse Berlin.
Eltern zahlen für diesen Unfallschutz keinen Cent. Die Kosten trägt das Land Berlin.
Nach einem versicherten Unfall übernimmt die gesetzliche Schüler-Unfallversicherung die Kosten für die stationäre Behandlung, die Pflege zu Hause oder in Heimen oder notwendige Rehabilitationsmaßnahmen. Bei bleibenden Schäden kann eine Rente gezahlt werden.