Während an den Privatschulen ein Anstieg der Unfälle zu verzeichnen ist, sind sie in allen anderen Schulformen gesunken oder gleich geblieben.
Um besser vergleichen zu können, berechnet die Unfallkasse die Anzahl der Unfälle bezogen auf tausend Schüler – die so genannte Tausend-Schüler-Quote (TSQ). Berlinweit erhöhte sich die TSQ im vergangenen Jahr auf 136 (2010:133). Einfluss auf diese Quote hat auch die auf 321.590 Schülerinnen und Schüler gestiegene Schülerzahl.
Unfälle nach Schulformen
Privatschulen
Gestiegen sind erneut die Unfallzahlen der Privatschulen: Dort ereigneten sich insgesamt rd. 3.650 Unfälle. Das entspricht einer TSQ von 124 (2010:119, 2009:108). Damit nähern sich die Privatschulen in ihren Unfallmeldungen den öffentlichen Schulen an. Die Zahl der Schüler an Privatschulen stieg im vergangenen Jahr um rund 1.200 auf über 29.320 Schüler.
Grundschulen
In den Grundschulen verringerte sich die absolute Zahl der Schülerunfälle im Vorjahresvergleich um rd. 700 Unfälle (3 Prozent). Trotzdem bleibt die Zahl der Unfälle auf tausend Schüler unverändert bei 157, da auch die Zahl der Schüler im vergangenen Jahr zurückging. Besonders erfreulich ist eine Verringerung der Unfälle im Sportunterricht. Mehr Unfälle ereigneten sich hingegen in den Pausen.
Integrierte Sekundarschulen
Die absolute Unfallzahl an Berliner Sekundarschulen sind um 340 Unfälle gesunken - und das obwohl die Zahl der Schüler um rd. 3.350 gestiegen ist. Daraus ergibt sich ein erfreulicher Rückgang der Unfallquote pro 1.000 Schüler von 125 auf 115.
Gymnasien
Schulen mit einer gymnasialen Oberstufe und damit älteren Schülern haben tendenziell eine niedrigere Unfallquote. Die Gymnasien meldeten pro tausend Schüler 92 Unfälle (Vorjahr 93). 60 Prozent aller Unfälle an Gymnasien passieren im Sportunterricht - sehr häufig bei Ballsportarten.
Schulen mit sonderpädagogischen Förderschwerpunkten
Von tausend Schülern in Schulen mit sonderpädagogischen Förderschwerpunkten hatten 169 einen Unfall (2011:170). Diese Schulform hat im Vergleich das höchste Unfallgeschehen. Allerdings sind die Zahlen generell schwer zu vergleichen, denn der Begriff „Sonderschulen“ enthält verschiedene Förderarten. Die Art der gemeldeten Unfälle gleicht denen der Grundschulen.
Vergleich der Bezirke:
Unfälle pro tausend Schüler | 2010 | 2011 |
Mitte | 134 | 138 |
Friedrichshain-Kreuzberg | 129 | 136 |
Pankow | 142 | 143 |
Charlottenburg-Wilmersdorf | 128 | 131 |
Spandau | 121 | 124 |
Steglitz-Zehlendorf | 119 | 124 |
Tempelhof-Schöneberg | 134 | 134 |
Neukölln | 130 | 137 |
Treptow-Köpenick | 136 | 136 |
Marzahn-Hellersdorf | 153 | 150 |
Lichtenberg Reinickendorf | 140 | 134 |
Unfallschwerpunkte in Schulen:
Anteil der Unfallart an der Zahl der Gesamtmeldungen | Grundschulen | Sekundarschulen (inklusive Gymnasien) |
Sportunterricht | 27% | 53% |
Pause | 40 % | 20% |
Unterricht (außer Sport) | 9% | 6% |
Klassenfahrten, Ausflüge | 4% | 6% |
Auf dem Weg zur und von der Schule | 4% | 10% |
Sonstige (Betreuungszeiten, Freistunden) | 16% | 5% |
Hintergrund:
Schüler-Unfallversicherung in Berlin
Kita-Kinder, Schüler und Studierende sind über die gesetzliche Schüler-Unfallversicherung abgesichert. Trägerin in der Hauptstadt ist die Unfallkasse Berlin. Eltern zahlen für diesen Unfallschutz keinen Cent. Die Kosten trägt das Land Berlin. Nach einem versicherten Unfall übernimmt die gesetzliche Schüler-Unfallversicherung die Kosten für die stationäre Behandlung, die Pflege zu Hause oder in Heimen oder notwendige Rehabilitationsmaßnahmen. Bei bleibenden Schäden kann eine Rente gezahlt werden.
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