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Unfallkasse Berlin

Kirsten Wasmuth 
- Kommunikation -
Culemeyerstraße 2
12277 Berlin

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Fax:  (030) 76 24-1128
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Jahresbilanz 2014: Mehr Schüler und mehr Unfälle an Berliner Schulen

Im Jahr 2014 ereigneten sich an Berlins Schulen rund 44.900 Unfälle. Pro Schultag waren das 230 – also 16 Unfälle pro Tag mehr als im Vorjahr (214). 
Im Jahr 2013 wurden der Unfallkasse insgesamt rund 41.700 Schulunfälle gemeldet.

Um besser vergleichen zu können, berechnet die Unfallkasse Berlin die Anzahl der Unfälle bezogen auf tausend Schüler - die so genannte Tausend-Schüler-Quote (TSQ).

Berlinweit stieg die TSQ im vergangenen Jahr auf 136 (2013: 129).

Erstmalig seit 2011 stieg damit die Zahl der gemeldeten Unfälle wieder an. Die Unfallkasse Berlin erklärt sich diese negative Entwicklung mit massiv gestiegenen Schülerzahlen. Im vergangenen Jahr lernten rund  6.000 Schüler mehr an den Berliner Schulen als im Jahr zuvor. 

Unfälle nach Schulformen

Grundschulen
Besonders gravierend ist der Anstieg der Unfallzahlen in den Grundschulen. Hier stieg die Zahl der gemeldeten Unfälle um 2.100 auf 22.340.

Die Unfallzahl auf tausend Schüler hochgerechnet lag bei 154 (Vorjahr: 143).

Damit ist sie wieder auf dem Niveau der Vorjahre angekommen. Das Jahr 2013 war da leider nur ein „positiver Ausreißer“. In den Jahren 2010 bis 2013 lag die Unfallquote immer zwischen 153 und 157.

Gerade die Grundschulen mussten viel mehr Schüler aufnehmen. Hier stieg die Schülerzahl um rund 3.800 auf rund 145.100.

Unfallschwerpunkt mit über 35 Prozent der gemeldeten Unfälle ist weiterhin die Pause. Die Kinder bewegen sich in dieser Zeit und haben entsprechend mehr Unfälle – aber meist leichte. Im Sportunterricht ereignen sich mehr als ¼ der gemeldeten Unfälle.

Der restliche Unterricht ist eher wenig unfallträchtig. Nur acht Prozent der gemeldeten Unfälle passieren hier. 

Integrierte Sekundarschulen (ISS)
Erfreulicherweise sind die Unfallmeldungen an den Integrierten Sekundarschulen  - pro tausend Schüler hochgerechnet - weiter gesunken. Hier ereigneten sich im vergangenen Jahr 110 Unfälle pro tausend Schüler - einer weniger als noch im Jahr davor.

Die absolute Unfallzahl an Berliner Sekundarschulen lag 2014 bei rund 8.280 - das sind rund  40 Unfälle mehr als im Vorjahr. In den früheren Schulformen der Sekundarstufe (Haupt- und Realschulen) lagen die Unfallquoten deutlich höher (130-150 pro tausend Schüler). 
Die anhaltend niedrigere Unfallquote an den ISS zeigt auf, dass die Schulreform aus dem Blickwinkel der Gesundheit und Sicherheit ein Erfolgsmodell ist. 

Gymnasien
Wie in den Vorjahren meldeten die Gymnasien die wenigsten Unfälle. Pro tausend Schüler waren es im vergangenen Jahr 92 – einer mehr als im Vorjahr.

Die absolute Zahl der gemeldeten Unfälle ist um 50 auf rund 6.310 gestiegen.

Ein Grund für diese im Vergleich geringe Unfallzahl liegt in der gymnasialen Oberstufe. Diese älteren Schülerinnen und Schüler haben tendenziell weniger Unfälle.

Privatschulen
Auch die Unfallquote an den Privatschulen ist gestiegen. Von tausend Schülern hatten im vergangenen Jahr 120 einen Unfall – fünf mehr als im Jahr zuvor. Der Unfallkasse wurden rund 3.940 Unfälle gemeldet – das sind rund 360 mehr als  im Jahr 2013.

Privatschulen sind weiterhin begehrt: Die Zahl der Schülerinnen und Schüler an Privatschulen stieg im vergangenen Jahr um rund 1.530 auf rund 32.920.

Unfallschwerpunkte an weiterführenden Schulen
In den Sekundarschulen ereignen sich über 50 Prozent der Unfälle im Sportunterricht. Nur rund  sechs Prozent der Unfälle passieren im anderen Unterricht. Auch der naturwissenschaftliche Unterricht birgt keine große Unfallgefahr. Gefährdeter sind die Schüler in den Pausen. Hier passieren etwa 20 Prozent der Unfälle. 

Schulen mit sonderpädagogischen Förderschwerpunkten
2014 hatten von tausend Schülerinnen und Schülern in Schulen mit sonderpädagogischen Förderschwerpunkten 183 einen Unfall – das sind 26 mehr als noch 2013.

Das Unfallgeschehen ist generell stark mit dem an Grundschulen vergleichbar. Da die Schulen aber unterschiedliche Förderschwerpunkte haben, sind allgemeine Analysen schwer möglich. 

Vergleich der Bezirke: 

Unfälle pro tausend Schüler

2013

2014   

Marzahn-Hellersdorf

146

162

Lichtenberg

143

146

Tempelhof-Schöneberg

136

146

Pankow

135

143

Treptow-Köpenick

133

141

Neukölln

132

139

Mitte

133

138

Friedrichshain-Kreuzberg

126

137

Reinickendorf

124

129

Charlottenburg-Wilmersdorf

129

128

Steglitz-Zehlendorf

117

125

Spandau

116

121

Die Unfallzahlen stiegen in Marzahn-Hellersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg und Tempelhof -Schöneberg stark an. Dieses erklärt sich mit den besonders stark gestiegenen Zahlen der Grundschüler. Marzahn-Hellersdorf musste 500 Grundschüler mehr einschulen, Friedrichshain- Kreuzberg 390 weitere Schüler und Tempelhof-Schöneberg zusätzliche 250.

Unfälle auf dem Schulweg

2014 hatten rund 850 Grundschüler auf dem Schulweg einen Unfall. Das sind über 100 Unfälle mehr als im Jahr zuvor. 

Insgesamt wurden der Unfallkasse Berlin im vergangenen Jahr rund 2.740 Schulwegeunfälle gemeldet, das sind immerhin rund 390 mehr als  im Jahr 2013. Leider führen diese Unfälle häufig zu schweren Verletzungen der Kinder.

Die Unfallkasse Berlin beteiligt sich an der Kampagne „Berlin nimmt Rücksicht“ unter der Federführung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, die die Verkehrsteilnehmer generell zu einem rücksichtsvolleren Umgang untereinander auffordert. Davon werden sicher auch die Kinder profitieren.

Zum Schuljahresbeginn wird die Unfallkasse gemeinsam mit dem rbb und der Landesverkehrswacht Berlin die Erstklässler wieder mit dem Einschulungsheft ausstatten. Es enthält alle wichtigen Informationen zum Schulweg für Eltern und für die Kinder Malseiten. Die Hefte werden über die Berliner Schulen verteilt. 

Hintergrund:

Schüler-Unfallversicherung in Berlin
Kita-Kinder, Schüler und Studierende sind über die gesetzliche Schüler-Unfallversicherung abgesichert. Trägerin in der Hauptstadt ist die Unfallkasse Berlin. Eltern zahlen für diesen Unfallschutz keinen Cent. Die Kosten trägt das Land Berlin.

Nach einem versicherten Unfall übernimmt die gesetzliche Schüler-Unfallversicherung die Kosten für die stationäre Behandlung, die Pflege zu Hause oder in Heimen oder notwendige Rehabilitationsmaßnahmen. Bei bleibenden Schäden kann eine Rente gezahlt werden.

Für Ihre Fragen zu dieser Presseinformation:

Kirsten Wasmuth, Kommunikation
Tel.: (030) 7624-1130
Mail:  <link>presse@unfallkasse-berlin.de

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