Um besser vergleichen zu können, berechnet die Unfallkasse die Anzahl der Unfälle bezogen auf tausend Schüler – die sogenannte Tausend-Schüler-Quote (TSQ). Berlinweit sank die TSQ im vergangenen Jahr auf 128 – das heißt von tausend Schülern hatten 128 einen Unfall (2015: 132).
An jedem Schultag wurden der Unfallkasse Berlin im Schnitt 228 Unfälle gemeldet.
Unfälle nach Schulformen
Grundschulen
Die Zahl der Schüler an den Grundschulen stieg um rund 5.600 auf rund 155.670. Mehr Schüler haben auch mehr Unfälle. Die Grundschulen meldeten rund 23.100 Unfälle, das sind rund 580 Unfälle mehr als im Vorjahr. Aussagekräftiger ist die Quote der Unfälle je tausend Schüler und diese entwickelt sich weiterhin gut: Sie ist weiter gesunken auf nun 148 Unfälle (Vorjahr 150).
Unfallschwerpunkte in Grundschulen
Rund 40,7 Prozent der gemeldeten Unfälle passieren in der Pause. Die Kinder spielen und bewegen sich, da kann es schnell zu kleinen Blessuren kommen. Aber die meisten Unfälle sind harmlose Kratzer oder Schürfungen. Der nächstgrößere Unfallschwerpunkt ist der Sportunterricht. Hier ereignen sich etwas über 23 Prozent der Unfälle.
Integrierte Sekundarschulen (ISS)
Sehr erfreulich ist auch die Entwicklung an den integrierten Sekundarschulen: Die Unfallzahlen pro tausend Schüler sind weiter gesunken. Hier ereigneten sich im vergangenen Jahr 95 Unfälle pro tausend Schüler (2015: 102). Fast die Hälfte der gemeldeten Unfälle passiert im Sportunterricht. Gemeldet wurden der Unfallkasse rund 7.420 Unfälle (Vorjahr rund 7.690).
Gymnasien
Die Gymnasien meldeten rund 6.040 Unfälle. 2016 waren das pro tausend Schüler 87 Unfälle (Vorjahr 89). Je älter die Schüler werden, desto weniger Unfälle haben sie. Das erklärt auch, die traditionell relativ geringe Unfallquote der Gymnasien, da diese durch die Oberstufe mehr ältere Schüler haben.
Privatschulen
Auch die Privatschulen meldeten einen leichten Rückgang der Unfallzahlen. Von tausend Schülern hatten im vergangenen Jahr 114 einen Unfall (Vorjahr 119). Der Unfallkasse wurden insgesamt rund 4.020 Unfälle gemeldet. Die Beliebtheit der Privatschulen hält an: Die Zahl der Schüler an Privatschulen stieg im vergangenen Jahr um rund 1.230 auf rund 35.300.
Schulen mit sonderpädagogischen Förderschwerpunkten
2016 hatten von tausend Schülern in Schulen mit sonderpädagogischen Förderschwerpunkten 150 einen Unfall – das sind 13 weniger als 2015. Insgesamt wurden hier rund 1.130 Unfälle gemeldet. Das Unfallgeschehen ist generell mit dem an Grundschulen vergleichbar.
Unfälle pro tausend Schüler im Vergleich der Bezirke
Unfälle pro tausend Schülerinnen/Schüler (TSQ) | 2014 | 2015 | 2016 |
Marzahn-Hellersdorf | 162 | 162 | 161 |
Lichtenberg | 146 | 148 | 142 |
Tempelhof-Schöneberg | 146 | 141 | 137 |
Mitte | 138 | 138 | 133 |
Pankow – ohne Ballett | 142 | 132 | 130 |
Neukölln | 139 | 132 | 130 |
Treptow-Köpenick | 141 | 135 | 128 |
Friedrichshain-Kreuzberg | 137 | 135 | 126 |
Reinickendorf | 129 | 124 | 124 |
Charlottenburg-Wilmersdorf | 128 | 120 | 121 |
Spandau | 121 | 117 | 121 |
Steglitz-Zehlendorf | 125 | 117 | 111 |
Hintergrund:
Schüler-Unfallversicherung in Berlin
Berliner Schülerinnen und Schüler sind über die gesetzliche Schüler-Unfallversicherung bei der Unfallkasse Berlin gegen Unfälle geschützt. Eltern zahlen für diesen Unfallschutz keinen Cent. Die Kosten trägt das Land Berlin. Der Schutz über die Unfallkasse besteht im Unterricht und in den Pausen, auf Klassenfahrten und bei Schulfeiern. Verunglückt eine Schülerin oder ein Schüler, übernimmt die gesetzliche Schüler-Unfallversicherung die Kosten für die stationäre Behandlung, die Pflege Zuhause oder in Heimen sowie notwendige Rehabilitationsmaßnahmen. Bei bleibenden Schäden kann sogar eine Rente gezahlt werden.